Autor: Zimmermann, Irene
Titel: Kranzgeld
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: 01.03.2015
Verlag: Silberburg
Seitenanzahl: 256 Seiten
ISBN: 978-3842514010
Preis: 12,90 €
=== Klappentext ===
Oberschwaben im späten 19. Jahrhundert. Die junge Magd Marie ist hochschwanger, als sie vom Gsellhuberhof flieht. Sie ist verzweifelt, denn der Hofbesitzer Josef, der Vater ihres ungeborenen Kindes, wird an diesem Tag die reiche Fanny heiraten, der Mitgift wegen. Sebastian, ein Tagelöhner, rettet Marie aus dem See, in dem sie sich ertränken will. Er nimmt sie bei sich auf, sorgt rührend für sie und ihr Kind. Wie Mann und Frau leben sie zusammen in einer armseligen Kate mitten im Wald. Doch Marie kann Josef nicht vergessen. Dessen Ehe mit der verwöhnten Fanny steht von Anfang an unter einem unglücklichen Stern, und seine Sehnsucht nach Marie wird von Tag zu Tag größer. Eine Verschwörung, in die er ungewollt verwickelt wird, führt die drei schließlich auf dem Gsellhuberhof zusammen, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf
Irene Zimmermann ist seit den neunziger Jahren erfolgreich auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt vertreten, zuerst mit Kinderkrimis, dann innerhalb der Kultserie 'Freche Mädchen - freche Bücher', in der sie diverse Bestseller schrieb. Viele ihrer Bücher wurden übersetzt, u. a. ins Türkische, Italienische und Chinesische, insgesamt in 14 Sprachen.
In der 'Zaubermädchen'-Reihe erzählt sie die zauberhaften Erlebnisse ihrer Heldin Leonie, die im November und Dezember 2012 auch prompt die Spiegel-Bestseller-Liste eroberte.
Seit Februar 2015 ermitteln die Hobbydetektivinnen Sina und Simone als "SiSi" und klären rätselhafte Ereignisse in der Schloss-Schule auf.
Nach einem Abstecher ins Sachbuch ('Gymnasium. Ein Ratgeber für Eltern') hat Irene Zimmermann ihre Liebe fürs Erwachsenenbuch entdeckt. Was naheliegend war, denn auch freche Mädchen werden einmal erwachsen. Daraus entstand der quirlige Frauenroman 'Seele zum Anbeißen', dessen Fortsetzung schon fast fertig war, als plötzlich ein völlig anderes Projekt entstand. Ein plötzlich aufgetauchtes Foto ihrer Urgroßmutter ließ Irene Zimmermann nicht mehr los, und als sie zu recherchieren begann, entwickelte die Geschichte mit einem Mal ihr eigenes Leben. So entstand "Kranzgeld", die Geschichte einer Liebe im späten 19. Jahrhundert, die alles überdauert.
=== Kurze Zusammenfassung - Evtl. Spoilergefahr ===
Die junge Magd Marie weiss, das es für sie und ihr ungebohrenes Kind keine Zukunft auf dem Hof des Grossbauern Josef gibt. Der Vater des Kindes wird mit der reichen Fanny verheiratet, da bleibt für die Liebe kein Platz.
Marie flüchtet aus dem Haus und entgeht nur knapp dem Tod.
Die Ehe mit Fanny ist für Josef nicht immer ein Zuckerschlecken.
Finden die beiden doch einen Weg??
=== Meine Meinung ===
Kranzgeld von Irene Zimmermann erschien im im Silberburg Verlag.
Ende des 19. Jahrhunderts leben Marie und Josef auf dem Gutshof.
Die Geschichte ist sehr gut recherchiert. Für die altertümlichen Ausdrücke hätte ich mir ein Glossar gewünscht. Einige Begriffe aus der Zeit waren mir nicht geläufig, dank der Suchmaschine habe ich sie schnell gefunden und etwas dazulernen können.
Die Figuren und Handlungen sind authentisch beschrieben.
Irene Zimmerman hat einen flüssigen, unkomplizierten Schreibstil, so das sich die Geschichte einfach runter lesen lässt. Das handliche Taschenbuch, welches mit 255 Seiten, ist eine angenehme Lektüre für zwischendurch und unterwegs.
Leider konnte ich zu keinem Charakter wirklich eine Bindung aufbauen. Ich hatte zwar Mitleid mit Marie und Josef, auch waren die Handlungen spannend und Nachvollziehbar. Dennoch waren mir die Charaktere etwas zu Oberflächlich so das ich nicht richtig mitfiebern konnte.
Was ich sehr interessant fand, das auch die Politische Seite nicht zu kurz kam. Wie durch Intrigen und Propaganda die Menschen in die gewünschte Richtung gedrängt worden.
Die Autorin hat das Leben der Menschen Bildlich beschrieben. Der Schichtenunterschied war enorm. Eine Mittelschicht schien es nicht zu geben. Entweder du warst Reich oder du arbeitest für die Reichen. Mir hat der Einblick in das Leben von der alten Vogelin sehr gut gefallen. Der Vergleich von der alten Bäuerin zur Kommerzienratgattin ist exorbitant.
Eine Frage bleibt für mich offen. Wie kommt die Autorin zum Titel Kranzgeld?
Wie unten erklärt ist dies eine Entschädigung für ein nicht eingehaltenes Eheversprechen. Für mich passt der Titel nicht zur Geschichte.
Das Cover finde ich sehr passend gewählt. Es passt sehr schön zur damaligen Zeit. Dies ist ein Nachdruck des Künstlers Julien Dupré. Gemalt Ende des 19. Jahrhunderts.
=== Fazit ===
Dies ist kein Roman über Könige und Königinnen. Sondern über das Leben der einfachen Menschen der damaligen Zeit. Es hat mir Spass gemacht den gut recherchierten Roman zu lesen.
=== Nützliche Informationen ===
Schaut euch die
Homepage von Irene Zimmermann an. Sie hat viele schöne und interessante Bücher geschrieben. Auch einige Kinderbücher stehen in ihrem Autorenregal.
Das Buch "Kranzgeld" von Irene Zimmermann bekommt ihr auch als E-Book.
Kranzgeld:
Als Kranzgeld bezeichnete man eine finanzielle Entschädigung, die eine Frau von ihrem ehemaligen Verlobten einfordern konnte, wenn sie ihm auf Grund eines Eheversprechens die Beiwohnung gestattet hatte, also die Jungfräulichkeit verlor, und er anschließend das Verlöbnis löste.
Quelle Wikipedia